Anleger sind häufig auf der Suche nach Trendthemen. Diese Anlage sollen in einem breit diversifizierten Portfolio für Stabilität und in gewissen Marktphasen für eine Überperformance sorgen. Eine dieser Trends stellen Agrarinvestments dar. Agrar- und Forstinvestments haben sich in der Vergangenheit langfristig unabhängig von geopolitischen Krisen und Konjunktureinbrüchen als wertstabil bewiesen.
Vorteile von Agrarinvestments
Grundsätzlich ist die Anlageidee hinter einem Investment im Agrarbereich recht simpel. Ausgehend von der Tatsache, dass die Weltbevölkerung ständig wächst und somit mehr Nahrung konsumiert wird, müssten die Preise für Agrarrohstoffe doch steigen. Darüber hinaus wächst der weltweite Wohlstand, was dazu führt, dass sich „besser“ ernährt werden kann. Klimabedingt schrumpfen zudem noch die Anbauflächen, was als zusätzlicher Preistreiber dient.
Gute Einstiegsmöglichkeit bei Agrarinvestments
In den letzten zwei Jahren war mit Agrarinvestments kein Blumentopf zu gewinnen, zumindest wenn man die Performance mit gängigen Aktienindizes vergleicht.
Quelle: Infront
Dies hat hauptsächlich damit zu tun, dass die wachsende Nachfrage mit einem deutlich steigenden Angebot gedeckt wurde. Vor allem das „Smart Farming“ hat für enorme Produktivitätsfortschritte gesorgt. Beim „Smart Farming“ übernimmt die Software die Kontrolle. Traktoren und Mähdrescher fahren selbstständig übers Feld, Kühe werden vom Roboter gemolken und per Drohne werden die Schädlinge auf den Feldern bekämpft.
Zudem standen Growth-Themen wie künstliche Intelligenz oder Smart Beta im Fokus der Anleger. Ein Agrarinvestment war in diesen Zeiten nicht sexy.
Dies scheint sich jetzt zu ändern. Nachdem zahlreiche Aktienindizes neue Höchststände erreicht haben, realisieren smarte Investoren ihre Gewinne und schichten diese in defensivere Sektoren um, so zum Beispiel der Agrarsektor. Vor allem institutionelle Investoren schätzen diese Anlagen zur Portfoliodiversifikation ein, da sie eine geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen aufweisen und somit das Gesamtrisiko eines Portfolios reduzieren kann.
Kein Investment ohne Risiko
Wie bei allen Investitionen gibt es bei Agrar- und Forstinvestments auch Risiken. Das Wetter hat natürlich einen enormen Einfluss auf die Preisentwicklung von Agrarinvestments. Besonders gefürchtet ist El Nino. Dieses Wetterphänomen führt durch veränderte Meeresströmungen im Pazifik zu erhöhten Wassertemperaturen. Diese haben Stürme, Starkregen und Dürreperioden zur Folge, welche kaum vorherzusehen sind.
Zudem sind die geografische Lage und die entsprechende Rechtssicherheit ein wichtiger Faktor. In diesem Zusammenhang lassen sich fünf Regionen identifizieren, welche attraktive Bedingungen für die Landwirtschaft bieten. Dazu gehören Kontinentaleuropa, Teile der USA, Neuseeland und kleinere Gebiete Australiens sowie bestimmte Regionen Südamerikas und Asiens.
Agrarinvestments als Depotbeimischung
Sehr beliebt bei Anlegern sind aktuell Forst- und Agrarflächen. Diese gelten in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nämlich als „sicherer Hafen“. Auch die zunehmende Nutzung von Ackerland für den Anbau von Pflanzen für regenerative Energie lässt die Preise steigen. Ein Direktkauf von Ackerland mit anschließender Verpachtung ist auch möglich. Bei Auslandsgeschäften sollten Anlegerzusätzlich unbedingt auf Rechtssicherheit achten. Nicht in allen Staaten ist diese gegeben. Selbst für Anlageprofis ist die Entwicklung der Agrarpreise schwierig vorherzusehen. Anleger sollten sich lieber an die Goldgräberzeit erinnern, als die Lieferanten von Hacken und Schaufeln oftmals reicher wurden als die Goldgräber. Im Agrarsektor gibt es zahlreiche Zulieferer, Ausrüster oder Spezialanbieter, welche am Megatrend Agrarinvestment auskömmlich verdienen. Es ist ratsam auf die Marktführer zu setzen, welche sich durch einen sogenannten „Burggraben“ auszeichnen. Bei Agrarinvestments gilt es eben im wahrsten Sinne des Wortes die Spreu vom Weizen zu trennen.