Japans Börse stand in diesem Jahr im Schatten der amerikanischen Technologie-Aktien. Dennoch haben sich japanische Aktien in den letzten Monaten sehr gut entwickelt. Der japanische Aktienleitindex Nikkei225 konnte in diesem Jahr bisher um 25 Prozent zulegen. Und trotz der guten Jahresperformance ist der japanische Aktienleitindex Nikkei225 eins der größeren Kursbarometer, welches noch weit von seinen Höchstständen entfernt ist. Nippons Börsen bieten sicherlich weiteres Potential, dennoch blieben japanische Aktien sowohl bei europäischen Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren oftmals außen vor. Ist jetzt die Zeit gekommen, den Japan-Anteil im Aktiendepot aufzustocken?
Aktien aus Japan sind gut gelaufen
Der Nikkei225 konnte im Jahr 2023 bisher um 25 Prozent (in Yen) zulegen. Der amerikanische S&P 500-Index kommt indes gerade einmal auf ein Plus von 17,5 Prozent, der MSCI World auf rund XX Prozent. Und der Dax stieg seit Jahresbeginn um 11,7 Prozent.
Quelle: Infront
Dennoch investieren kaum Privatanleger in Japan, obschon japanische Aktien mit 6 Prozent im MSCI World vertreten sind und das Land der aufgehenden Sonne somit enormes Potential bietet. Zudem ist Japan nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt.
Schwacher Yen und tiefe Zinsen beflügeln Kurse
Es gibt mehrere Gründe für den Börsenerfolg. Zum einem ist der YEN im Vergleich zum US-Dollar oder zum Euro sehr günstig, wie folgender Chart zeigt.
Quelle: Infront
Dies macht japanische Produkte auf dem Weltmarkt im Vergleich zur Konkurrenz günstiger.
Zum anderen ist die Inflation mit 3 Prozent vergleichsweise moderat. Dies hat auch dazu geführt, dass die Bank of Japan (BoJ) als einzige der großen Notenbanken an ihrer lockeren Geldpolitik festhält. Der japanische Leitzins liegt derzeit bei -0,1 Prozent. So können Unternehmen noch zu günstigen Zinsen finanzieren. Konsumenten sind in Kauflaune, da ihr Kapital auf dem Konto kaum verzinst wird.
Darüber hinaus kurbelt eine stabile Wirtschaft die Aktienkurse an. Wenn die Wirtschaft weiterhin wächst wie im ersten Halbjahr, würde sie in diesem Jahr sogar um sechs Prozent wachsen. Ein wichtiger Faktor ist die vergleichsweise günstige Energie, welches das Land bezieht. Hier ist Russland nach wie vor ein wichtiger Handelspartner.
Bewertungen in Japan recht günstig
Kurs-Gewinn-Verhältnis des Nikkei liegt aktuell bei 17,3. Die Bilanzen japanischer Unternehmen zeugen von Stärke, so haben fast die Hälfte Prozent der Unternehmen im Topix-Index keine Nettoverschuldung. Für Investoren ist ein Wandel bei japanischen Unternehmen sehr interessant. Und zwar gibt es ein Umdenken bei der Dividendenpolitik. Immer mehr Unternehmen zahlen – anders als in der Vergangenheit – einen Teil der Gewinne in Form von Dividenden aus. Weitere Kurstreiber waren eine steigende Anzahl von Aktienrückkäufen sowie die Tatsache, dass sowohl die Notenbank als auch die Pensionskassen, welche ihre Zielallokation der Aktienquoten aufgrund der Niedrigzinsphase massiv angehoben haben, japanische Aktien kaufen.
Erste Japan Position aufbauen
Chancenorientierte Investoren finden gemessen an den weltweiten hohen Börsenbewertungen bei Nippon-Aktien eine lukrative und noch günstige Alternative. Es tut nicht Not, nach dem Preisanstieg der vergangenen Monate sofort voll zu investieren. Sinnvoller ist es, schrittweise eine Japan-Position aufzubauen. Wer keine Vor-Ort-Expertise besitzt sollte auf erfahrene Fondsmanager mit Stockpicking-Ansatz zurückgreifen, wodurch eine deutliche Outperformance erzielt werden kann.