Ein Megatrend, welcher für langfristig orientierte Investoren wieder in den Fokus rückt, sind Rohstoffe. Zum einen die Edelmetalle wie Gold und Silber, zum anderen die Energierohstoffe Öl, Gas und Uran und last but not least die Industrierohstoffe wie Kupfer und Aluminium. Die Kurse sind in den letzten Wochen und Monaten teilweise deutlich gestiegen. Dies hat mehrere Gründe. Doch wie geht die Preisentwicklung bei den Rohstoffen weiter und wie können Anleger nachhaltig davon profitieren?
Preise zahlreicher Rohstoffe ziehen stark an
Medial betrachtet stand der Goldpreisanstieg in den letzten Wochen wohl am stärksten im Fokus. Es sind gleich mehrere Faktoren, welchen den Goldpreis derzeit steigen lassen. Die wachsende Gefahr um eine Ausdehnung des Nahost-Konfliktes, mögliche Zinssenkungen und das schwindende Vertrauen in die Fiatwährungen, welches nicht zuletzt durch die massiven Goldkäufe der Notenbanken befeuert werden. So konnte der Goldpreis auf US-Dollar-Basis im April neue Allzeithochs erreichen. Die diversen politischen Spannungen haben das Potential diesmal etwas längere Beine zu haben und die Hoffnung auf eine bevorstehende Zinswende wird von Woche zu Woche größer. Kurzum, die Zutaten für einen weiter ansteigenden Goldpreis sind vorhanden.
Quelle: Infront
Anleger sollten zudem die Realzinsen – also die um die Inflation bereinigten Zinsen – im Blick behalten. Sobald diese wieder negativ werden, wäre dies ein weiteres sehr starkes Argument für einen steigenden Goldpreis. Da Gold bekanntlich keine Zinsen zahlt, wird das Edelmetall somit in einer Phase negativer Realzinsen per se interessanter.
Quelle: Infront
Auch die Entwicklung beim Silber war in den letzten Wochen sehr positiv. So stieg das Metall, welches anders als Gold auch stark in der Industrie genutzt wird, von 22 auf mittlerweile 28 US-Dollar.
Das Gold-Silber Ratio, also das Verhältnis von Gold zum Silber liegt aktuell bei 85. Dies zeigt, dass Silber im Verhältnis zu Gold noch ziemlich günstig ist. Historisch betrachtet liegt das durchschnittliche Gold-Silber Ratio bei 61.
Quelle: Onvista
Dieser Chart zeigt eindrucksvoll, dass Silber gegenüber seinem großen Bruder Gold noch deutliches Aufholpotential besitzt.
Die Lage im Nahen Osten treibt den Ölpreis Richtung 100 US-Dollar
Ein Barrel Öl der Marke Brent kostet derzeit knapp 90 US-Dollar. Vor knapp 3 Monaten lag der Preis noch bei unter 75 US-Dollar. Der Grund liegt im anhaltenden Konflikt im Nahen Osten. Somit bleibt die Entwicklung in und um Israel von größter Bedeutung. Der Anstieg zeigt deutlich, dass Ölpreise und Geopolitik eng miteinander verknüpft sind.
Quelle: Infront
Hier ist die weitere Entwicklung genau zu beobachten. Verschärft sich die Lage, sind Ölpreise von über 100 US-Dollar pro Barrel keine Utopie.
Industrierohstoffe auf dem Vormarsch
Auch bei den Industrierohstoffen steigen die Preise. Insbesondere der Kupferpreis konnte auf sich aufmerksam machen.
Quelle: Infront
Der Kupferpreis ist seit Jahresanfang um 17,5 Prozent gestiegen. Dies liegt laut einigen Experten, an der Tatsache, dass die seit Jahren prognostizierte Kupferversorgungskrise nun eingetroffen ist. Getrieben wird diese von einem knappen Kupferangebot in Kombination mit der steigenden Nachfrage nach Kupfer unter anderem für Stromkabel, Elektroautos, Windenergieanlagen und Solarparks, auf die im Rahmen der Energiewende verstärkt gesetzt wird. Hier ist deutlich zu sehen, dass der Kampf um die Rohstoffversorgung Fahrt aufnimmt.
Investoren können beim Segment Rohstoffe partizipieren
Auch nach den Kursanstiegen sind Rohstoffe im Vergleich zu zahlreichen Anlagenklassen noch relativ günstig bewertet. Zwar ist in den nächsten Monaten mit einem Wirtschaftsabschwung zu rechnen, dennoch wird eine Zukunft ohne Rohstoffe unmöglich sein. Ein gestaffelter Einstieg ist daher ratsam. In Schwächephasen kann gezielt nachgekauft werden. Anleger können auf unterschiedliche Art und Weise vom Rohstoffboom partizipieren. Beispielsweise kann mittels ETCs in die entsprechenden Rohstoffe selbst investiert werden. Für Chancenorientierte Anleger mit entsprechender Erfahrung im Aktienbereich, kommen auch die Aktien der Produzenten in Frage.