Der erhoffte Wirtschaftsboom blieb nach Beendigung der Coronasanktionen in China aus beziehungsweise lief dieser deutlich schwächer ab als erwartet. Der Exportweltmeister China hatte zuletzt eine regelrechte Konjunkturflaute bei wichtigen Handelspartnern zu spüren bekommen. Wie bekommen die Chinesen den stotternden Wirtschaftsmotor wieder ans Laufen?
Konjunktur in China flaut ab
Der Motor der Weltwirtschaft kommt noch nicht so richtig auf Touren. Der erhoffte Wirtschaftsboom nach der Coronapandemie bleib bisher aus. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Vor allem im so wichtigen Export ist gehörig Sand im Getriebe. Ausfuhren der Volksrepublik fielen im Juni um 12,4 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor – der größte Rückgang seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als drei Jahren. Für das abgelaufene zweite Quartal rechnen Volkswirte nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent.
Auch Chinas Börse enttäuscht
Die schwachen Wirtschaftsdaten haben natürlich einen Einfluss auf Chinas Börse. Die Kursentwicklung des Leitindex Hang Seng ist in diesem Jahr für Anleger und Investoren sehr enttäuschend. Seit Jahresbeginn gab der Hang Seng um gut 4 Prozent nach.
Quelle: Infront
Im gleichen Zeitraum stieg der MSCI World um 13 Prozent und ließ den roten Drachen deutlich hinter sich.
Chinas Politik wird eingreifen (müssen), um Konjunktur zu stützen
Sowohl die Regierung als auch die chinesische Notenbank haben die Gefahr erkannt und werden handeln (müssen). Auf politischer Ebene soll unter anderem versucht werden ausländische Investoren zu ermutigen, trotz der konjunkturellen Schwäche und der zunehmenden geopolitischen Spannungen in die Volksrepublik zu investieren.
Chinas Notenbank hat auch angekündigt tief in ihren Instrumentenkasten zu greifen, um gegen eine Konjunkturflaute in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft anzukämpfen. Im Fokus sollen dabei mittelfristige Kredite an Geschäftsbanken, Offenmarktgeschäfte und auch der Reservesatz für Geschäftsbanken stehen. Je niedriger dieser Satz ist, umso mehr Kredite können die Geschäftsbanken vergeben. Die Notenbank wird das Kreditwachstum durch gezielte Anreize stimulieren und die inländischen Banken dazu anleiten, ihre Kreditvergabe an kleine und private Unternehmen zu erhöhen. Diese Maßnahmen sollen den Wirtschaftsmotor Chinas wieder auf Betriebstemperatur bringen.
Anleger wittern Chancen in China
Für Anleger sollten die Konjunkturmaßnahmen von Vorteil sein, da diese die Kurse der chinesischen Aktien ankurbeln dürften. Anleger sollten aber nur dann investieren, wenn sie auch eine gewisse Risikobereitschaft und einen Anlagehorizont von mindestens drei Jahren mitbringen. Wer jedoch den Mut aufbringt, auf den chinesischen Riesen zu setzen und auch Schwächephasen auszuhält, hat durchaus Chancen auf eine ansehnliche Wertentwicklung.