FED im Dauerfeuermodus

Durch das Corona-Virus hat sich die Welt gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich deutlich verändert. Vor allem in finanzieller Hinsicht sind die Auswirkungen verheerend.

Zur Stabilisierung der Wirtschaft haben die weltweiten Notenbanken Billionen von US-Dollar, Euros, Yens oder anderen Devisen ins System gepumpt. Bei dieser ungezügelten Erweiterung der Geldmenge durch die Notenbanken dürfte klar sein, dass eine entsprechende Inflation nicht auf sich warten lassen kann. Ein bekanntes Börsenzitat lautet: „Don´t fight the FED“ – stelle dich also nicht gegen die Notenbank. Was heißt dies für Anleger, Sparer und Investoren?

Gelddrucken mit historischem Ausmaß

Die Gelddruckerpresse lief in den letzten Monaten richtig heiß. Vor allem die Vereinigten Staaten von Amerika produzierten neue US-Dollar aus dem Nirvana in Rekordgeschwindigkeit. Die Bilanzsumme der US-Notenbank FED hat sich in nur wenigen Wochen auf 7,15 Billionen US-Dollar fast verdoppelt. Gleichzeitig stiegen die US-Staatschulden um mehr als zwei Billionen US-Dollar auf über 26.000 Milliarden US-Dollar.

1971 lag die US-Staatsverschuldung noch bei 400 Mrd. US-Dollar, heute beträgt sie wie oben beschrieben 26 Billionen US-Dollar – mehr als 60mal so viel.

FED-Staatsverschuldung-USA

Quelle: St. Louis FED

Abhängigkeit der Notenbanken wächst

Es gibt allerdings mehrere Nebenwirkungen, die zu ernsten Kopfschmerzen führen könnten. Dieses neue Geld dient im Grunde nur dazu bestehende Löcher zu stopfen. Ein neuer Wirtschaftsaufschwung ist nicht erkennbar. Es wird immer mehr „Stimulus“ benötigt und die Wirtschaft anzuschieben. Die Finanzmärkte hängen an der Nadel der Notenbanken. Heißt ohne die neu gedruckten Dollars würden die Aktienkurse, die Immobilienpreise und vor allem die Kurse der Staatsanleihen stark unter Druck geraten

Don´t fight the FED

Das vielzitierte Bonmot „Don’t fight the FED“ hat sich auch in den letzten Monaten bewährt. Wenn Notenbanken die Märkte derart massiv mit Liquidität fluten wie in den vergangenen Monaten, steigen notgedrungen die Aktienkurse. Irgendwo muss das neue Geld schließlich hin. Nachdem massiven Geldspritzen der Fed zogen die Börsenkurse innerhalb kürzester Zeit wieder stark an.

FED-DowJones-USA-Aktien

Quelle: VWD

In den letzten zehn Jahren hatte die Börsenregel „Kämpfe nie gegen die FED“ immer Recht. Wenn es eng wurde, sprangen die Notenbanken ein und prompt stiegen die Kurse wieder. Diese Börsenweisheit enthält auch ein gewisses Warnsignal gegenüber Shortsellern.

Was Anleger tun sollten

Die massive Erweiterung der Geldmenge muss mittelfristig zwangsläufig zur Inflation, nicht zwingend nur Verbraucherpreisinflation, führen. In Phasen höher Inflation helfen Sachwerte wie Aktien, Immobilien und Gold die Kaufkraft zu erhalten. Geldwerte wie Cash, Versicherungen oder Anleihen sind in diesem Szenario die nachhaltigen Verlierer. Wir setzen bei der Aktienauswahl hauptsächlich auf „Burggrabenunternehmen“, die robuste und kalkulierbare Geschäftsmodelle haben. Zudem sollte jedes gut strukturierte Vermögen zwischen fünf und zehn Prozent Gold allokiert haben. Die Kaufkraft wird in den nächsten Jahren sinken. Wirken Sie diesem intelligent entgegen und legen Sie Ihr Geld mit Inflationsschutz in Sachwerte an, bevor es zu spät ist.