Die Gelddruckmaschine wird wieder angeworfen. Die amerikanische Zentralbank FED schafft wieder Geld aus dem Nichts und hat am 25.09.2019 Liquidität im Volumen von 75 Milliarden Dollar ins Bankensystem geschossen. Durch diese Repo-Finanzierung wird den Banken Geld kurzfristig zur Verfügung gestellt. Warum tut die FED das und welche Folgen haben diese massiven Geldschwemme?

FED Druckerpresse läuft wieder

Am 17. September startete die amerikanische Zentralbank Repo-Finanzierungen und pumpt seit einigen Tagen wieder frisch gedrucktes Zentralbankgeld in den amerikanischen Interbankenmarkt. Die Nachfrage nach kurzfristigem Zentralbankgeld durch den US-Finanzsektor bleibt hoch. Wie die New Yorker FED mitteilte, hätten die Banken  92 Milliarden Dollar an frischen Mitteln erhalten wollen. Es wurden aber „nur“ 75 Milliarden US-Dollar. Dieses Geld steht den Instituten für einen Tag zur Verfügung. Seit dem Ende der Fed-Anleihekäufe 2014 sind die Cash-Reserven der Kreditgeber um 50 Prozent zurückgegangen. Dadurch können und wollen die Banken weniger im Rahmen von Repo-Geschäften untereinander verleihen. Somit muss die FED rettend zur Seite springen.

Was ist eine Repo-Finanzierung?

Das Wort „Repo“ (engl. „repurchase operation“) steht für eine Rückkaufvereinbarung. Unternehmen können sich Zugang zu Bargeld verschaffen und amerikanische Staatsanleihen als Sicherheit hinterlegen. Wer Anleihen hat, aber Cash braucht, kann diese Anleihen an andere Investoren verleihen. Nach der vereinbarten Rückkauffrist – maximal nach einem Jahr, oft nur wenige Tage oder eine Nacht – bekommt dieser das Geld zurück und kassiert dafür Zinsen. In den letzten Tagen hat die Zentralbank die US-Banken also massiv mit Liquidität versorgt. Der zwei Billionen US-Dollar schwere Repo-Markt ist für das Finanzsystem ein enorm wichtiges Werkzeug. Dadurch können sich Unternehmen und Geschäftsbanken unkompliziert und schnell Bargeld besorgen.

Warum diese Geldschwemme?

Es stellt sich die natürlich die Frage wieso plötzlich so viel Geld seitens der FED in den Markt gepumpt werden muss. Es handelt sich wohl um ein akutes Finanzierungsproblem. Wird der Zugang zur Liquidität erschwert, hat das gravierende Folgen in zahlreichen Bereichen, vom Handel mit Anleihen bis hin zur Kreditvergabe an Unternehmen und sogar private Verbraucher. Das grundlegende Problem ist die fehlende Liquidität am Markt. Die Markteilnehmer beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge. Diese Unsicherheit sorgt auch dafür, dass die Rentenmärkte deutlich volatiler werden. Als ein Grund wird die Tatsache genannt, dass US-Unternehmen aktuelle die Steuern zahlen müssen und darum die Liquidität benötigten. Wir denken, dass es sich um ein grundlegenderes Problem handelt. Nämlich ein Rückgang des Vertrauens unter den Banken selbst.

Welche Folgen kann diese Geldspritze haben

Zunächst ist wichtig, dass der Markt mit Liquidität versorgt wird und nicht austrocknet. Was passiert wenn keine Liquidität mehr zur Verfügung steht, hat man bei der Pleite der Großbank  Lehmann Brothers gesehen. Die FED wird auch zukünftig unterstüzend zur Seite stehen. Aber es wird immer deutlicher wie tief die strukturellen Probleme am US-Geldmarkt tatsächlich sind. Offensichtlich gibt es bei den großen Konzernen an der Wall Street und auch im Bankensystem nicht genug überschüssiges Bargeld. Streng betrachtet handelt es sich bei der Repo-Finanzierung um ein QE (Quantitative Easing) weil es sich um vereinbarte Käufe von Wertpapieren handelt. Es ist aber zu beachten, dass die US-Schuldenblase weiter wächst – bis sie irgendwann doch platzt. Dann wird man sehen wer ohne Badehose im Wasser ist.