Gold – Ist der Kaiser nackt?
Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus hat die Wirtschaft weitgehend lahmgelegt. An den Finanzmärkten herrscht Panik, die Unsicherheit ist groß. Zahlreiche professionelle Investoren und Privatanleger flüchten in den sicheren Hafen Gold. Die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall übersteigt derzeit das knappe Angebot. Interessant ist vor allem die Tatsache, dass sich der Preis von physischem Gold in Form von Barren und Münzen vom Preis des „Papiergoldes“, welches als Derivate oder Zertifikate gehandelt wird, abkoppelt. In Zukunft wird sich zeigen, ob das versprochene Gold wirklich in physischer Form vorhanden ist oder ob der Kaiser beim Papiergold sprichwörtlich nackt ist.
Kauf von physischem Gold aktuell herausfordernd
Wegen dem Coronavirus mussten die Edelmetallhändler, wie beispielsweise philoro Edelmetalle, Degussa oder pro aurum ihre Zweigstellen schließen. Der Kauf war bzw. ist nur noch im Onlineshop möglich. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Nachfrage nach physischem Gold oder Silber deutlich höher als das Angebot. Momentan handeln zahlreiche Anleger aus Angst vor dem Zusammenbruch des Notenbankensystems. Das Fiat-Geld soll schnellstmöglich in das ultimative Geld, nämlich Gold, getauscht werden. Die Lage am Goldmarkt wurde zudem durch die Tatsache verschärft, dass die Schweizer Raffinerien Valcambi, Heraeus und Pamp die Produktion von Barren und Münzen stoppen mussten. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass knapp 70 Prozent aller Goldbarren weltweit in der Schweiz hergestellt werden. Den Edelmetallhändlern sind somit die meisten Produkte ausgegangen. Zahlreiche Banken haben den Goldhandel schon vor Jahren eingestellt. Für Privatanleger ist der Goldkauf schwieriger denn je.
Goldpreis koppelt sich vom Papiergold ab
Zahlreichen Investoren ist es wichtig, echte Barren oder Münzen zu kaufen, frei nach dem Motto: „nur Bares ist Wahres“. Dadurch ist die Nachfrage nach physischem Gold massiv angestiegen. Den Kauf von Papiergold lehnen diese Sachwertinvestoren aus gutem Grund strikt ab. Papiergold ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Anlagenformen, welche eine Bezug zu Gold aufweisen, ohne dabei wirklich mit physischem Gold hinterlegt zu sein. Der Anleger erwirbt beispielsweise nicht die Rechte an einem bestimmten Goldbarren, sondern nur einen Anspruch auf eine bestimmte Menge des Goldes. Seit zwei, drei Wochen ist zu beobachten, dass der Preis des Papiergoldes und der von physischem Gold nicht mehr parallel laufen. Die Brief-Geld-Spannen sind deutlich angestiegen und die Aufschläge für Gold und Silber sind sehr hoch.
Im Internet werden Goldmünzen aktuell 15 bis 20 Prozent über dem „normalen“ Preis gehandelt. Hier entkoppelt sich momentan der Goldpreis vom Preis des „Papiergoldes“. Das Papiergold wurde in der Vergangenheit oft genutzt, um den Goldpreis nach unten zu drücken. So wurden plötzlich enorme Mengen Papiergold unlimitiert auf den Markt geworfen. Daraufhin verlor der Goldpreis innerhalb von Minuten deutlich. Diese Entwicklung der gespaltenen Situation am Goldmarkt erinnert an die Situation während der Finanzkrise 2008, als zwar rein fundamental alles für Gold sprach, aber dennoch die Preise bedingt durch extreme Liquiditätsknappheit an den US-Terminmärkten vom März 2008 bis zum Oktober 2008 von 1.033 US-Dollar pro Unze auf nur noch 681 US-Dollar pro Unze um 34 Prozent einbrachen
Comex – das Papiergoldcasino
Das Papiergold wird vornehmlich an der New York Commodities Exchange (COMEX) gehandelt. An dieser Rohstoffbörse werden gemäß den Daten der CME Group täglich 27 Millionen Unzen Gold gehandelt. Das sind dreißig Mal mehr als das tägliche Handelsvolumen des größten, mit physischem Metall gedeckten Exchange Traded Fund (ETF) SPDR Gold. Laut den Statistiken des World Gold Council (WGC) betrug die gesamte weltweite Minenproduktion im Jahr 2019 ca. 111,4 Mio. Unzen. Damit bringt es der Tagesumsatz an der US-Terminbörse COMEX auf durchschnittlich 24,2 Prozent der gesamten Jahresförderung des edlen Metalls. Ein Schelm, wer etwas Böses dabei denkt. Normalerweise ist die COMEX eine reine Papiergold-Börse, wo nur ein bis zwei Prozent des gehandelten Goldes wirklich zur Auslieferung beantragt wird. Aufgrund der Unsicherheit ist die Nachfrage nach physischer Auslieferung im März auf vier Prozent gestiegen.
Bisher ist alles ausgeliefert worden. Sollte es zu Auslieferungsschwierigen kommen, dürfte das Finanzsystem wackeln und der Spotpreis des physischen Goldes explodieren. Wenn es dazu kommt, werden sämtliche Anleger, die einen papierenen Anspruch auf Gold haben, zur selben Zeit physisches Gold verlangen. Der Goldpreis wird in die Hohe schießen und die Intermediäre werden verzweifelt versuchen, immer knapper werdendes physisches Gold zu kaufen, um die versprochenen Lieferungen durchführen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Szenario eintrifft, steigt mir jeder Minute. Wir gehen davon aus, dass der Kaiser nackt ist. Heißt, dass nicht genügend physisches Gold vorhanden sein wird.
Gewinnen heißt nur auf wahres Gold setzen
Wir raten unseren Kunden seit Jahren zu Investments in den wahren Rohstoff Gold. Dies kann der Kunden selbst in Form von Barren oder Münzen bei unseren Kooperationspartnern kaufen und das Edelmetall privat oder in dafür vorgesehene Sicherheitseinrichtungen lagern. Von einer Lagerung in einem Bankschließfach innerhalb der EU raten wir strikt ab. Wir bieten unsere Klienten den Kauf von physischem Gold mit Lagerort Schweiz und Liechtenstein unkompliziert an, so dass das Gold vor dem EU-Zugriff – Stichwort Schuldenunion – geschützt ist. Sicherheit und Qualität stehen an erster Stelle. Börsenstar Warren Buffet erklärte schon in seinem berühmten Zitat „Erst wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer nackt schwimmt“, dass es auf wahre Werte ankommt.