Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium oder Zink haben im ersten Börsenhalbjahr 2020 deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Rezession haben sich selbstverständlich bei den Rohstoffen bemerkbar gemacht. Seither geht es wieder deutlich bergauf. Kupfer, oftmals als Dr. Copper bezeichnet, steht kurz vor einem neuen Allzeithoch. Investoren stellen sich die Frage, ob sie noch auf den Kupferzug aufspringen sollen oder ob das Rohstoffinvestment im wahrsten Sinne des Wortes bereits abgefahren ist.

Kupfer mit rasanter Erholung

Im Zuge der Corona-Pandemie brachen die Rohstoffpreise dabei parallel zur Wirtschaft massiv ein. Aufgrund der großen  Unsicherheit wurden geplante Investitionen daher auf Eis gelegt. Auch der Kupferpreis korrigierte deutlich, wie man an folgendem Chart erkennen kann.

Kupfer-Copper-Industriemetall-Gold-Inflation

Quelle: VWD

Seit knapp einem Jahr steigt der Kupferpreis massiv an und markierte folglich im April ein neues Zehnjahreshoch. Dies liegt zum einen an der starken Nachfrage aus China, das mit Schwung aus der Krise steuerte. In Europa mehren sich ebenfalls die Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung. Hinzu kommt der aktuell schwache US-Dollar, der das in der US-Währung gehandelte Industriemetall für Nachfrager außerhalb des US-Dollarraums rechnerisch vergünstigt. Zudem treiben erneuerbare Energien den Kupferpreis, da für grüne Technologien viel Kupfer und Nickel benötigt wird. Die hervorragenden Leitfähigkeiten für Elektrizität und Wärme machen das rote Metall bei einer Vielzahl von Anwendungen in den unterschiedlichsten Industrien wie im Automobil- oder Maschinenbau oder Telekommunikation unerlässlich.

Knappheit und Engpässe der Versorgung 

Auf der Angebotsseite sind als Folge der Corona-Pandemie weiterhin Engpässe zu verzeichnen. Ursachen sind die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Minenproduktion und den Transport des Rohstoffs. In wichtigen Kupferabbaugebieten in Südamerika, wie beispielswiese in Chile, wurden Kupferminen Corona bedingt zeitweise geschlossen. Zudem hat sich die Lage beim internationalen Containerverkehr zugespitzt. Die Preise dürften auch zukünftig aufgrund der hohen Nachfrage und des knappen Angebotes steigen.

Immense Infrastrukturprojekte könnten weitere Kurstreiber sein. Der neue US-Präsident Joe Biden hat ja jüngst entsprechende Programme angekündigt. Dieser politische Schritt führt zu Investitionen in die amerikanische Infrastruktur und entsprechend zu einer höheren Nachfrage nach Kupfer in Nordamerika.

Jetzt noch einsteigen?

Wir gehen, wie bereits Anfang des Jahres im Zuge unseres Jahresausblicks erwähnt, weiterhin davon aus, dass die Rohstoffpreise zukünftig (moderat) steigen werden. Historisch betrachtet sind Rohstoffe dabei im Vergleich zur Geldmenge und zur Bewertung an den Aktienmärkten, selbst nach dem Preisanstieg der letzten Monate, günstig bewertet.  Die Abbildung dieses Anlagesegments kann dementsprechend in Form von Fonds oder ETFs auf die oben genannten Rohstoffe oder mit Aktien oder entsprechenden Fonds aus dem Segment erfolgen.