Der deutsche Leitindex DAX hat in den letzten Monaten mehrere neue Rekordhöchststände markiert.  Der kleine Bruder – der M-DAX – hat dagegen noch deutliches Aufholpotential, kann aber in diesem Jahr einen soliden Jahresstart aufweisen. Zahlreiche Investoren stellen sich nun die Fragen, ob sie den Fokus auf den M-DAX legen sollen. Welche Vor- und Nachteile bietet der Index, der die Entwicklung der 50 größten Unternehmen widerspiegelt, welche hinsichtlich Marktkapitalisierung und Orderbuchumsatz auf die 40 Unternehmen des DAX folgen?

Was ist der M-DAX genau?

Der 1996 eingeführte M-DAX steht für deutsche Mittelstandsunternehmen und bildet die Entwicklung der 50 größten Unternehmen unterhalb des Dax im regulierten Markt ab. Diese Unternehmen müssen – ähnlich wie die DAX40 Unternehmen, ein besonders hohes Maß an Transparenz erfüllen. Der M-DAX ist, wie in der DAX-Familie üblich, ein sogenannter Performanceindex. Somit fließen alle Dividenden und sonstigen Ausschüttungen mit in die Berechnung ein. Technologie, Versorgung & Infrastruktur sowie Pharma- und Medizintechnik stellen aktuell die größten Branchen des deutschen Mittelstands-Index dar.

M-DAX hat Nachholpotential

Der Jahresstart verlief für den M-DAX sehr positiv. Vom ersten Januar bis heute konnte der deutsche Index um 11 Prozent zulegen. Doch beim Blick auf den 5-Jahres-Chart wird deutlich, dass der große Bruder – der DAX – deutlich besser performt hat.

Dax-MDax-Aktien-Deutschland

Quelle: Infront

Langfristig hat der Nebenwerte Index aber die Nase vorn. Vor allem im Zeitraum 2009 bis 2021 kletterte der Nebenwerteindex um mehr als 600 Prozent nach oben, während sich der DAX mit knapp 300 Prozent Wertzuwachs zufriedengeben musste.

Nebenwerte bieten Vorteile

Nebenwerte gelten grundsätzlich als wachstumsstärker, flexibler und wendiger, als die großen Schwergewichte, gerade auch in konjunkturellen Schwächephasen. Diese Unternehmen können schneller auf Marktveränderungen reagieren. Dies könnte in den nächsten Monaten, wenn nicht sogar Jahren ein erheblicher Vorteil sein, da zahlreiche Veränderungen anstehen. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass die neue Bundesregierung dem M-DAX in die Karten spielen könnte. Eine Stärkung der deutschen Wirtschaft würde vor allem den Nebenwerten zu Gute kommen. Politische Entscheidungen auf europäischer Ebene können den M-DAX ebenfalls beflügeln, wie zuletzt am Beispiel von Hensold deutlich wurde. Der Aktienkurs des Rüstungskonzerns verdoppelte sich beinahe nachdem die EU militärisch massiven aufrüsten möchte beziehungsweise muss. Langfristig betrachtet ist die Bewertung des Nebenwerte-Index nicht teuer, wie folgender Chart, der Entwicklung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses zeigt. Aktuell liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 19,0. Allerdings bestehen auch Risiken, darunter Unsicherheiten bezüglich tatsächlicher fiskalpolitischer Maßnahmen, der Zollpolitik und der Komplexität des Ukraine-Russlands-Konflikts.

Aktiv oder passiv investieren?

Anleger können anhand eines ETFs schnell und kostengünstig in den M-DAX investieren. Unserer Meinung nach, sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Aktien replizierend, also wirklich enthalten sind. Eine andere Strategie stellt das Stockpicking im Nebenwerte-Segment dar. Mit gezielten Investments kann so eine Outperformance erzielt werden. Die Zeit der Nebenwerte scheint jedenfalls wieder gekommen zu sein.

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