Das Börsenjahr 2023 neigt sich dem Ende. Oberflächlich war es ein gutes Börsenjahr. Die großen Indizes wie der Dow Jones, der DAX oder der MSCI liegen seit Jahresbeginn zweistellig im Plus. Schaut sich der Anleger jedoch die einzelnen Aktien und Segmente genauer an, stellt er fest, dass vor allem einige wenige Blue Chips sehr gut gelaufen sind und die Indizes angeschoben haben. Zahlreiche Aktienkurse haben sich dieses Jahr kaum bewegt. Vor allem die Aktien aus der zweiten Reihe, den sogenannten Nebenwerte hinken den starken Kursanstiegen der Dickschiffe hinterher. Diese bietet jedoch äußerst attraktive Chancen.
Nebenwerte 2023 mit Underperformance
Die Performance der Nebenwerte-Aktien hinkt in diesem Jahr der starken Kursanstiege der Blue Chips wie Microsoft, Apple, Alphabet und Nvidia hinterher. Der MSCI Word Small Cap Index liegt deutlich hinter dem großen MSCI World Index in welchem sich diese großen Firmen tummeln.
Quelle: Factset, SSGA
Als Gründe für diese Underperformance sind vor allem die steigenden Zinsen, konjunktureller Gegenwind und rückläufige Liquidität zu nennen. Darüber hinaus leiden verschiedene Unternehmen aus der zweiten Reihe bis heute unter den Unterbrechungen oder Störungen der Lieferketten, welche schon während der Corona-Pandemie entstanden sind. Die großen Player konnten aufgrund der Marktmacht und finanziellen Stärke schneller wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen. Zudem war das Sentiment in den letzten Monaten bei den Nebenwerten schlecht. Anleger setzten lieber auf die großen, bekannten Technologie-Unternehmen.
Small Caps bieten 2024 und 2025 viel Potential
Nebenwerte, auch Small Caps genannt, sind Aktiengesellschaften mit geringerer Marktkapitalisierung. Mit ihrer Innovationskraft und globalen Ausrichtung gelingt es den Nischenplayern nicht nur größere wirtschaftliche Turbulenzen wie das Wegbrechen ganzer Märkte gut zu verkraften, sondern sie sind aufgrund der Wachstumsaussichten oftmals langfristig attraktiver als Large Caps. Da diese Aktien aufgrund der Marktkapitalisierung nicht auf dem Anlageradar der großen Investoren auftauchen, sind hier echt attraktive Perlen zu finden.
Die Bewertungen sind historisch günstig. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhälts (KGV) des MSCI Small Cap bei nur 12,3. Das KGV des MSCI World liegt dagegen bei 19,5. Auch das Kurs Buchwert Verhältnis von 1,6 ist historisch betrachtet interessant.
Erste Positionen aufbauen
Chancenorientierte Investoren mit langfristigem Anlagehorizont finden aktuell lukrative und noch günstige Alternativen zu den Big-Tech-Aktien, welche schon sehr gut gelaufen sind. Es tut nicht Not, sofort voll zu investieren. Sinnvoller ist es, schrittweise erste Nebenwerte-Positionen aufzubauen. Eine mögliche Rezession in den USA könnte die Small Caps in den nächsten Monaten noch belasten. Sollten die Notenbanken dann die Zinsen senken und die Märkte wieder mit mehr Liquidität versorgen, sollten die Small Caps überdurchschnittlich gut performen. Der MSCI World Small Cap ist sehr stark diversifiziert und umfasst etwa 3400 Unternehmen aus der ganzen Welt, wobei die USA mit knapp 60 Prozent den Fokus bildet.