Im letzten Jahr fiel der Urlaub aufgrund der Corona-Pandemie meistens ins Wasser. Durch die zahlreichen Impfungen und dem damit verbundenen Rückgang der Infektionszahlen sind Urlaubsreisen aktuell wieder möglich. Viele Anleger freuen sich jetzt auf das Highlight des Jahres – den wohlverdienten Urlaub. Doch wie können Privatanleger ihr Depot absichern, damit ihr  Vermögen während der Urlaubszeit weitestgehend gesichert ist? Oder ist eine Absicherung etwa gar nicht nötig?

Börsen nach dem Corona-Crash erholt

Im Frühjahr 2020 brachen die Aktienkurse an den Börsen massiv ein. Der deutsche Leitindex DAX verlor innerhalb von wenigen Wochen 50 Prozent. Die Aktienkurse konnten sich aber recht schnell erholen. Ab Mai 2020 begann eine Erholungsrally, welche bis heute anhält. Mitte Juli diesen Jahres markierte der DAX ein neues Allzeithoch bei 15.800 Punkten.

Silber-Edelmetall
Quelle: VWD

Durch die Kursanstiege der letzten Monate sind in zahlreichen Wertpapierdepots satte Buchgewinne angelaufen. Was sollen Anleger jetzt tun?

Wertpapiere im Depot während Urlaub absichern?

Die Ferienzeit steht vor der Tür und so mancher Anleger freut sich auf den wohlverdienten Urlaub. Da sich die meisten Reisenden während dieser Zeit nicht um ihre Finanzen kümmern möchten, ist die richtige Urlaubsplanung fürs Depot vor allem für Selbstentscheider wichtig. Denn die Zeiten sind und bleiben bewegt.

Eine dritte Corona-Welle und ein damit verbundener Börsencrash können jederzeit auftreten. Die sogenannte Delta-Variante bereitet aktuell Sorge. Darüber hinaus spricht die Saisonalität nicht unbedingt für weiter steigende Kurse.

Kein Wunder also, dass Anleger ihre Depots während des Sommerurlaubs nicht der Gefahr von signifikanten Verlusten aussetzen möchten. Der Urlaub soll der Erholung dienen und Spaß machen. Der permanente Blick auf die Aktienkurse ist dem Erholungsfaktor abträglich. Das Depot komplett leerzuräumen, bevor man die Reise startet, ist dafür aber nicht unbedingt sinnvoll.

Depot – Analyse vor dem Urlaub

Vor dem Urlaub sollte das Depot nochmals gründlich überprüft werden. So ist beispielsweise darauf zu achten, welche Anlagen langfristig gehalten werden können. Darüber hinaus kann das Depot anhand von Stopp-Loss-Orders abgesichert werden. Sinnvoll eingesetzte Stopplimits helfen dabei, dass man während der Ferien die freie Zeit entspannt genießen kann. Dabei erteilt der Anleger einen Verkaufsauftrag, der aber nur dann ausgeführt wird, wenn der Kurs des Wertpapiers die vorher festgelegte Ausstiegsmarke erreicht oder unterschreitet. Dann wird das Papier zum nächstmöglichen handelbaren Kurs bestens verkauft. Aber auch dies stellt keine perfekte Lösung dar.

In den letzten Wochen war die Volatilität beispielswiese im DAX vergleichswiese hoch. Dies kann dazu führen, dass gute Titel ausgestoppt werden und einige Tage oder sogar nur Stunden später der Kurs der Aktien wieder deutlich höher notiert.

Eine weitere Möglichkeit ein Depot vor starken Kursrücksetzern zu schützen, stellt die Absicherung durch Verkaufsoptionen dar. Bei der Absicherung durch Put-Optionen setzt der Anleger auf fallende Kurse und kann so durch den Gewinn aus den Optionen den Verlust der Aktien ausgleichen.

Die meisten Banken bieten diesen Service der Stopp Loss-Order sogar kostenlos an. Bei marktengen Werten, welche nur mit geringen Volumen gehandelt werden oder bei sehr volatilen Werten, ist eine Stopp-Loss-Order allerdings nicht ratsam. Diese Papiere sollten schon vor dem Urlaub verkauft werden.

Vereinzelte Anleger statten auch eine dritte Person, wie beispielsweise ein Familienmitglied oder einen Bekannten mit einer Vollmacht aus, sodass dieser während der Urlaubszeit im Fall der Fälle handeln kann. Dies schützt nicht zwangsläufig vor Verlusten, da dies keine Garantie für richtige Anlageentscheidungen darstellt. Anleger sollten sich auf jeden Fall vor der Urlaubsreise Gedanken machen, wie sie ihr Depot absichern, damit während des Urlaubs der Depotwert nicht dahinschmilzt wie das Eis in der Sonne.