Das Thema Infrastruktur hat in den letzten Monaten wieder deutlich an Beachtung gewonnen. Besonders die Themen Transport und die Verteilung von Wasser, Strom und Gas stehen im Fokus. Der Ukraine-Russland-Konflikt hat zahlreichen Staaten vor Augen geführt, wie hoch die Abhängigkeit von Drittländern ist. Ein weiterer Treiber für den Ausbau der Infrastruktur ist der Trend zu erneuerbaren Energien. Weltweit werden die Investitionen in Infrastrukturprojekte somit zwangsläufig signifikant ansteigen (müssen). Die hohe Vorhersehbarkeit von Renditen bei Infrastrukturinvestments und die damit verbundenen Cashflows werden durch regulierte und vertragsgebundene Investitionen gewährleistet. Diese Chance sollten sich Privatanleger in Zeiten einer hohen Inflation nicht entgehen lassen.

Infrastruktur im Wandel

Im täglichen Leben merken wir, dass sich die Infrastruktur ständig verbessert. So werden Transportwege besser, Kommunikation und Internet schneller, Wasseraufbereitung und Abfallentsorgung effizienter und das Bildungsangebot steigt. Trotzdem fällt auf, dass zahlreiche Brücken, Straßen oder Schulen marode sind. Es bleibt noch viel zu tun. Weltweit betrachtet sind enorme Investitionen in Infrastruktur dringend notwendig.

Erneuerbare Energien benötigen andere Infrastruktur

Die Energiewende erfordert enorme Investition in Infrastruktur. Neue Windparks, PV-Anlagen oder Ladeterminals für Elektroautos müssen gebaut werden.

Einer Einschätzung des anerkannten McKinsey Global Institutes zufolge, müssten jährlich weltweit insgesamt 3,3 Billionen Dollar investiert werden, um die Wachstumsprognosen bis ins Jahr 2030 zu erreichen. In die Kategorien Transport, Energie, Wasser und Telekommunikation werden zurzeit aber lediglich 2,5 Billionen Dollar pro Jahr investiert. Die geschätzte Infrastrukturinvestitionslücke beläuft sich somit auf rund 800 Milliarden Dollar jährlich, Tendenz steigend. Der Bedarf ist und bleibt daher enorm.

Staaten knapp bei Kasse

Es gibt jedoch ein großes Problem. Investitionen in die Infrastruktur eines Landes werden in der Regel durch den Staat finanziert. Alle großen Industrienationen sind stark verschuldet und haben deshalb zu wenig Geld, um dringend benötigte Investitionen in Straßen, Flughäfen, die Kanalisation oder der Versorgung zu tätigen. Es sein denn, alles wird auf Pump finanziert.  In der Bunderepublik Deutschland kommt es zu einem Investitionsstau in Höhe von über 150 Milliarden Euro. Vor allem die Energieproblematik und die Abhängigkeit von Dritten wird Deutschland dazu zwingen, schnell und effizient in Infrastruktur zu investieren. Aufgrund dieses immensen Investitionsbedarfs sind zunehmend private Geldgeber gefragt und auch immer mehr Anleger entdecken dieses Investmentthema für sich. Die Vorteile von Infrastrukturinvestments sind so offensichtlich wie einleuchtend. Geringe Ausfallraten und den sicheren Cashflow durch die Nutzungsgebühren.

Anleger suchen Inflationsschutz

Neben der hohen Nachfrage nach Infrastrukturinvestments treibt Anleger derzeit das Thema Inflation in diesen Sektor. Infrastrukturinvestments bieten einen gewissen Inflationsschutz, da die Nutzungsgebühren bei einer höheren Inflation ebenfalls steigen. Zahlreiche Verträge sind indexiert, sodass die Teuerungsrate so aufgefangen werden kann. Zudem schwebt das Thema „Rezession“ wie ein Damoklesschwert über Deutschland. Infrastrukturinvestments sind zum Großteil unabhängig von der aktuellen Wirtschaftslage, was einen weiteren Vorteil für die Anleger bringt.

Infrastrukturfonds bieten dem Privatanleger attraktiven Zugang

Zahlreiche Infrastrukturfonds werden jedoch überwiegend als geschlossene Fonds aufgelegt oder stehen nur institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen offen. Aufgrund des Niedrigzinsumfeldes haben diese Versicherungen und Stiftungen großes Interesse am stetigen und berechenbaren Cashflow dieser Investments. Es gibt am Markt inzwischen jedoch einige infrastrukturbezogene Investmentfonds, die offen und täglich handelbar sind und sich an ein breites Anlegerpublikum richten. Erfahrene Anleger können auch entsprechende Aktien aus dem Bereich Wasser, Müllentsorgung oder Transport kaufen. Infrastrukturinvestments können sicherlich eine interessante Alternative im Depot sein, da diese einen berechenbaren Cashflow generieren, die Kaufkraft erhalten und meistens konjunkturunabhängig sind.