In diesem Jahr sind viele Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium oder Öl bereits stark gestiegen. Gründe dafür sind eine erhöhte Industrienachfrage und Verzögerungen bei den Lieferketten. Silber, welches neben den monetären Eigenschaften ebenfalls in der Industrie genutzt wird, vollzog diesen Preisanstieg noch nicht. Wir gehen davon aus, dass eine hohe Industrienachfrage sowie ein begrenztes Angebot den Silberpreis, das Edelmetall des kleinen Mannes, beflügeln.

Rohstoffboom, demnächst auch bei Silber

Die Preise der Industrierohstoffe, wie Kupfer, Aluminium, Zink oder Öl sind im Jahr 2021 bereits markant gestiegen. Für diesen regelrechten Rohstoffboom gibt es gute Gründe. Die wichtigsten Wirtschaftsnationen lockerten die Corona-Einschränkungen deutlich. Außerdem steigt die Zahl der Geimpften kontinuierlich. Dies hat zur Folge, dass die globale Nachfrage immer schneller an Fahrt gewinnt. Die Welt steht vor einem synchronen Wirtschaftsaufschwung, wie es ihn seit dem Jahr 2008 nicht mehr gegeben hat. Diese enorme Nachfrage trifft auf ein knappes Angebot, da zahlreiche Branchen aufgrund unterbrochener Lieferketten noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht haben.

Zudem überhäufen uns die großen Notenbanken dieser Welt weiterhin mit Liquidität, welches seinen Weg in die Wirtschaft sucht. Das US-Infrastrukturpaket in Höhe von 1,2 Billionen US-Dollar, welches die Regierung um Joe Biden beschlossen hat, ist ein gutes Beispiel hierfür. Zur Umsetzung dieser Infrastrukturprojekte werden tonnenweise Rohstoffe benötigt.

Silber-Edelmetall
Quelle: VWD

Der Silberpreis hinkt den Preisanstiegen noch hinterher, obschon die industrielle Nachfrage nach Silber deutlich steigt.

Vielseitiges Edelmetall

Es verfügt über einzigartige Eigenschaften. Der kleine Bruder des Goldes ist vergleichsweise weich und daher gut formbar. Es bietet die höchste elektrische Leitfähigkeit und thermische Leitfähigkeit aller Metalle. Aufgrund dieser Besonderheiten ist das Edelmetall in vielen Wirtschaftszweigen ein gefragter Rohstoff. Im Industriebereich ist einer der großen Vorteile von Silber, dass es erstens in immer mehr Anwendungen eingesetzt und zweitens in den boomenden „grünen“ Bereichen Silber benötigt wird. Bei Photovoltaikanlagen, Elektroautos oder Akkus funktioniert nichts ohne das weiße Edelmetall.

Es gilt neben dem industriellen Nutzen als monetäres Metall und Investmentmöglichkeit. Seit der frühen Antike fungiert Silber als Bezahlmittel, in der Summe der Jahre sogar häufiger als Gold. Heute ist der monetäre Charakter von Silber offiziell in den Hintergrund getreten. Das zeigt sich unter anderem daran, dass nahezu alle Zentralbanken Goldbestände halten, jedoch keine Silberbestände. Die prinzipielle Geldhaftigkeit von Silber ist jedoch noch immer im Bewusstsein der Menschen verankert. Anlagemünzen aus Silber wie die kanadische Maple-Leaf-Münze sind nach wie vor populär und werden jedes Jahr millionenfach geprägt und verkauft.

Erneuerbare Energien sorgen für erhöhte Nachfrage bei Silber

Laut einer aktuellen Studie vom „the Silver Institute“ werden in den kommenden Jahren große Mengen benötigt. Die andauernde Revolution grüner Technologie, getrieben durch das exponentielle Wachstum alternativ angetriebener Fahrzeuge und das anhaltende Investment in Solarenergie, sollte die globale industrielle Nachfrage nach Silber in den nächsten zehn Jahren einen Schub verleihen. Die größte Verbraucher von Silber befinden sich in der Automobilbranche und Photovoltaik-Technologie. Der geschätzte Silberverbrauch für die nächsten zehn Jahre beläuft sich alleine für den Bereich der erneuerbaren Energien auf rund 45.000 Tonnen beziehungsweise 1,5 Milliarden Unzen Silber.  Die Medizintechnik verbraucht zudem immer mehr vom Edelmetall.

Das Edelmetall der Zukunft

Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Nachfrage und dem geringen Angebot an physischem Silber, gehen wir mittelfristig von signifikant steigenden Preisen aus. In diesem Zusammenhang erwarten wir auch ein Auseinanderdriften des Preises von physischem Silber und gehandeltem „Papiersilber“ – denn nur „Bares“ ist „Wahres“.